Angetrunkene Teenies um halb acht Uhr früh an der Bushaltestelle, Erbrochenes auf dem Trottoir, Gratiszeitungen auf dem Boden verstreut: Es muss Fasnacht sein.
Das Mitleid in diesen Tagen ist gegenseitig, jedenfalls stelle ich mir das vor. Die Blicke aus geschminkten Gesichtern, die mich und die paar anderen Leute treffen, die normal zur Arbeit gehen, scheinen zu sagen: Ihr armen Schweine, ihr müsst sogar in dieser schönen Zeit arbeiten.
Ich hingegen sehe diese kostümierten und geschminkten Gestalten und denke: Ihr armen Schweine, ihr müsst euch während dieser paar Tage von eurem trostlosen Dasein als Schüler, Krankenschwester und Buchhalter ablenken, während ich unterwegs zu meinem tollen, aussergewöhnlichen Job bin und es kaum erwarten kann, ins Büro zu kommen.
Morgen ist die Sache vorbei, das heisst, es wird dann wieder leicht beunruhigend sein, wenn unterwegs ein Mann im Übergwändli mit Kettensäge und dem Schild "Mörder Nr. 1" auf dem Rücken in den Zug steigt.