"Das ist es: ich habe keine Sprache für die Wirklichkeit." (Max Frisch: Stiller, S. 84). - So geht es mir im Moment auch. Deshalb gibt es hier so viele Bildli.
(Hans Saner: Die Anarchie der Stille, Basel 1990, S. 102f)
(Alain de Botton, Trost der Philosophie, Frankfurt am Main 2002, S. 73)
"... sometimes I wonder if it is too late to feel the same things that other people seem to be feeling. Sometimes I want to go up to people and say to them, 'What is it you are feeling that I am not? Please - that's all I want to know.' Perhaps you think I simply need to fall in love and that maybe I've just never met the right person. Or perhaps I've just never figured out exactly what it was I wanted to do with life while the clock ticked away. Whatever."
(Douglas Coupland: Life After God, New York 1994, S. 311)
Was Egon Erwin Kisch 1924 über den Reporter schrieb, trifft auch auf manchen Blogger zu:
"Die Orte und Erscheinungen, die er beschreibt, die Versuche, die er anstellt, die Geschichte, deren Zeuge er ist, und die Quellen, die er aufsucht, müssen gar nicht so fern, gar nicht so selten und gar nicht so mühselig erreichbar sein, wenn er in einer Welt, die von der Lüge unermesslich überschwemmt ist, wenn er in einer Welt, die sich vergessen will und darum bloss auf Unwahrheit ausgeht, die Hingabe an sein Objekt hat. Nichts ist verblüffender als die einfache Wahrheit, nichts ist exotischer als unsere Umwelt, nichts ist phantasievoller als die Sachlichkeit. Und nichts Sensationelleres gibt es in der Welt als die Zeit, in der man lebt!"
(Egon Erwin Kisch: Der rasende Reporter, Köln 1985, S. 8)
(Nicole Müller: Denn das ist das Schreckliche an der Liebe, Zürich 1992, S. 67)
„Was unsere Jugend jetzt braucht, sind nobelpreistaugliche Themen. Wie wär’s damit: Das Verschwinden der menschlichen Intelligenz seit Erfindung der Digitalkamera? (…) Fotografiert wird alles plus X. Schneehasen, Brückenpfeiler, Parkuhren, Ahornsirup, Speisereste, Eiswürfel – um nur die nachvollziehbarsten Motive zu nennen. Das Motiv ‚aus fahrendem Bus gegen untergehende Sonne’ wird geknipst, ohne hinzugucken. Locker aus der Hüfte. Erst mal draufhalten, später könnte es einem Leid tun. (…) Zwar fragt man sich manchmal: Kinder, will das alles denn auch jemand sehen? Für den Pixelpöbel scheint sich diese Frage jedoch gar nicht zu stellen. (…) So viele Überwachungskameras kann der Staat gar nicht aufstellen, dass er die freiwillige Selbstbepixelung noch übertreffen könnte. Ich pixel, also bin ich vielleicht.“
(Harald Schmidt: Mulatten in gelben Sesseln. Die Tagebücher 1945-52 und die Focus-Kolumnen, Köln 2005, S. 179 und S. 175)
"I thought of this: I thought of how every day each of us experiences a few little moments that have just a bit more resonance than other moments - we hear a word that sticks in our mind - or maybe we have a small experience that pulls us out of ourselves, if only briefly (...) And if we were to collect these small moments in a notebook and save them over a period of months we would see certain trends emerge from our collection - certain voices would emerge that have been trying to speak through us. We would realize that we have been having another life altogether, one we didn't even know was going on inside us. And maybe this other life is more important than the one we think of as being real - this clunky day-to-day world of furniture and noise and metal. So just maybe it is these small silent moments which are the true story-making events of our lives."
(Douglas Coupland: Life After God, New York 1994, S. 254f)