Selbst in der kleinräumigen Schweiz ist es möglich, achteinhalb Stunden mit dem Zug unterwegs zu sein, ohne zweimal denselben Bahnhof zu durchfahren und ohne mehr als zweimal den Zug zu wechseln. Zum Beispiel, wenn man von Luzern über den Brünig nach Interlaken Ost fährt, dort den Intercity nach Romanshorn besteigt und in Romanshorn schliesslich den Voralpenexpress zurück nach Luzern. Luzern ab 10:55 Uhr, Luzern an 19:20 Uhr. Die Anschlusszüge fahren immer gleich am Nebengleis.
Am Sonntag habe ich eine der letzten Gelegenheiten wahrgenommen, die Rundfahrt in dieser mühelosen Form zu absolvieren. Denn nach dem Fahrplanwechsel vom nächsten Sonntag verkehren keine direkten Züge mehr von Interlaken Ost nach Romanshorn. Mit einem unsicheren, weil viel knapperen Anschluss in Interlaken Ost und dem zusätzlichen Umsteigen in Bern wird diese Fahrt ab dem 9. Dezember nie mehr so einfach und angenehm sein wie jetzt.
Drei Spitzkehren (in Meiringen, Bern und Zürich HB) sowie der Gegensatz zwischen dem 20-km/h-Zahnradkriechgang über den Brünig und den 160 km/h auf der Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist machen die Fahrt einigermassen abwechslungsreich. Jedenfalls hatte ich am Abend nicht das Gefühl, so lange im Zug gewesen zu sein, dass ich in derselben Zeit auch von Luzern nach Berlin hätte fahren können.
Ein bisschen iPod hören, ein bisschen aus dem Fenster knipsen, ein bisschen die anderen Fahrgäste belauschen - so vergeht die Zeit im Flug.
"Was machen wir falsch?", fragte eine Berner ETH-Studentin auf dem Weg nach Zürich ihre Kollegin. Beide haben offenbar im Moment keinen Freund. "Wenn man einmal etwas Schönes gehabt hat und dann nicht mehr", sagte die andere, "dann ist es schlimmer, als wenn man es gar nie gehabt hat."
"Wir werden am Bahnhof abgeholt, und zu Hause gibt es Znacht", sagte vor Rapperswil eine junge Mutter von zwei Kindern zu einem Bekannten. "Vollservice!" Darauf ihr siebenjähriger Sohn: "Und der Vollservice heisst Papi."
Sie sei kürzlich im Bourbaki-Panorama in Luzern gewesen, sagte eine Frau aus einer Seniorengruppe (im Bourbaki-Panorama wird eine Szene aus der Zeit des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 dargestellt). Was da zu sehen sei, sei schon lange her, sagte die Frau. "Im Ersten Weltkrieg war das."
Aber so interessant solche Momente im Zug auch sind: Langsam macht es mir keine Freude mehr, mit dem Generalabonnement einfach um des Bahnfahrens willen herumzufahren. Auch deshalb war das vielleicht die letzte Rundfahrt dieser Art. Eigentlich sollte ich ja ein konkretes Reiseziel haben (zum Beispiel ein Museum), oder ein Gschpänli, oder beides.
Am Sonntag habe ich eine der letzten Gelegenheiten wahrgenommen, die Rundfahrt in dieser mühelosen Form zu absolvieren. Denn nach dem Fahrplanwechsel vom nächsten Sonntag verkehren keine direkten Züge mehr von Interlaken Ost nach Romanshorn. Mit einem unsicheren, weil viel knapperen Anschluss in Interlaken Ost und dem zusätzlichen Umsteigen in Bern wird diese Fahrt ab dem 9. Dezember nie mehr so einfach und angenehm sein wie jetzt.
Drei Spitzkehren (in Meiringen, Bern und Zürich HB) sowie der Gegensatz zwischen dem 20-km/h-Zahnradkriechgang über den Brünig und den 160 km/h auf der Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist machen die Fahrt einigermassen abwechslungsreich. Jedenfalls hatte ich am Abend nicht das Gefühl, so lange im Zug gewesen zu sein, dass ich in derselben Zeit auch von Luzern nach Berlin hätte fahren können.
Ein bisschen iPod hören, ein bisschen aus dem Fenster knipsen, ein bisschen die anderen Fahrgäste belauschen - so vergeht die Zeit im Flug.
"Was machen wir falsch?", fragte eine Berner ETH-Studentin auf dem Weg nach Zürich ihre Kollegin. Beide haben offenbar im Moment keinen Freund. "Wenn man einmal etwas Schönes gehabt hat und dann nicht mehr", sagte die andere, "dann ist es schlimmer, als wenn man es gar nie gehabt hat."
"Wir werden am Bahnhof abgeholt, und zu Hause gibt es Znacht", sagte vor Rapperswil eine junge Mutter von zwei Kindern zu einem Bekannten. "Vollservice!" Darauf ihr siebenjähriger Sohn: "Und der Vollservice heisst Papi."
Sie sei kürzlich im Bourbaki-Panorama in Luzern gewesen, sagte eine Frau aus einer Seniorengruppe (im Bourbaki-Panorama wird eine Szene aus der Zeit des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 dargestellt). Was da zu sehen sei, sei schon lange her, sagte die Frau. "Im Ersten Weltkrieg war das."
Aber so interessant solche Momente im Zug auch sind: Langsam macht es mir keine Freude mehr, mit dem Generalabonnement einfach um des Bahnfahrens willen herumzufahren. Auch deshalb war das vielleicht die letzte Rundfahrt dieser Art. Eigentlich sollte ich ja ein konkretes Reiseziel haben (zum Beispiel ein Museum), oder ein Gschpänli, oder beides.
D a m i a n - am Mo, 3. Dez. 2007, 07:57 - Rubrik: Unterwegs