Noch schlimmer als Rentner, die an der Migros-Kasse mit Kleingeld bezahlen, sind angeberische Businesstypen wie der Mann vor mir: "Können Sie auf den rausgeben?", fragt er die Kassiererin und streckt ihr cool einen Tausender entgegen.

"Ja", sagt die Frau zu meiner Überraschung, "aber dazu muss ich ins Büro."

Die Kunden hinter mir verlassen fluchtartig die Schlange in Richtung der anderen Kassen, wo sie praktisch durchgewunken werden, während ich selber natürlich meine längst aufs Band gelegten Sachen nicht wieder einpacken und zu einer anderen Kasse tragen will. Also warte ich geschlagene vier Minuten, bis die Frau endlich mit einem Extra-Kässeli aus dem Büro zurückkommt, dieses umständlich öffnet und dem Mann in aller Seelenruhe einen Hunderter nach dem anderen auf die Hand zählt.

Die packt er dann ein, nicht ohne einen verstohlenen Blick auf mich zu werfen, entweder um zu sehen, ob ich verärgert bin oder ob seine Angeberei gewirkt hat.

Weder noch. Beeindrucken kann man mich mit so etwas nicht, und wenn ich merke, dass etwas genug Stoff für einen Eintrag auf diesen Seiten hergibt, ertrage ich auch die ärgerlichste Situation mit der allergrössten Gelassenheit.