Internet
Wenn ich früher Informationen suchte – z.B. über ein bestimmtes Produkt –, habe ich einen Brief an die Generalvertretung geschickt mit der Bitte, mir Prospekte zuzusenden. Mit etwas Glück waren die dann nach zwei Tagen bei mir.

Wenn ich vor einem Jahr Informationen suchte, musste ich schlimmstenfalls einen halben Tag warten, bis ich zu Hause wieder ins Internet konnte.

Wenn ich heute Informationen suche, kann ich das jederzeit und überall tun. Mit dem iPhone geht alles sofort.

Damit wachsen auch meine Ansprüche an andere Dienstleistungen: Wenn ich länger als eine halbe Minute auf den Lift warten muss oder wenn der Bus eine Minute Verspätung hat, werde ich schon leicht unruhig; vier Minuten warten zu müssen, bis Windows aufgestartet ist, empfinde ich als Zumutung.

Ich bin sicher nicht der einzige, dem es so geht. Die Gesellschaft wird den Anspruch der ständigen und sofortigen Verfügbarkeit zunehmend auf alle Lebensbereiche ausdehnen, und überleben werden nur Anbieter, die diesen Anspruch erfüllen können.

2008-02-08-AIR-TRAFFIC

... I don't think so! Gesehen auf der (trotzdem genialen) Website radar.zhaw.ch.


2006-12-19_googleearth_luze

Google kauft drei von sechs Geschäftsbereichen des Luzerner Kartografieunternehmens Endoxon (siehe hier und hier). John Hanke, Direktor von Google Earth & Maps: "The Endoxon team (...) has developed compelling technology that will enhance our Google geo products worldwide." Na hoffentlich! Beim Blick auf die grobe Pixelwolke, die in Google Earth unsere Stadt (meine und die von Endoxon) darstellen soll, habe ich mir das schon oft gewünscht.


Cablecom

...oder wie soll man es nennen, wenn einer wie ich es über zwei Wochen lang hinnimmt, dass der Cablecom-Internetanschluss tot ist, ohne die Hotline anzurufen? Im nahe gelegenen Büro konnte ich immer noch ins Netz, deshalb machte es mir nicht viel aus. Zuerst dachte ich sowieso, dass ich selber etwas an den Netzwerkeinstellungen verändert hätte, dass der Fehler also bei mir liege, und versuchte die Sache selber zu beheben. Aber nachdem sogar die Neuinstallation von Windows XP nichts gebracht hatte, rief ich dann doch die Hotline an.

Ich brauchte dem Mann am anderen Ende der Leitung nur kurz zu beschreiben, welche Lämpchen am Modem brannten und welche nicht. "Alles klar", sagte er, "ich schicke Ihnen einen Techniker vorbei."

Am anderen Tag ein Anruf von Cablecom im Büro: "Der Techniker kann in einer Viertelstunde bei Ihnen zu Hause sein. Ist das OK?" Ich sagte ja und ging nach Hause, wo wirklich bald darauf der Techniker eintraf. Ich hatte erwartet, dass er mir ein neues Modem bringen würde und dass nach 10 Minuten alles vorbei sei. Doch nach einem Blick auf sein Messgerät machte der Techniker ein ernstes Gesicht, sagte, das Signal sei viel zu schwach und begann, meine Kabelsteckdose aufzuschrauben. Dann ging er zum Verteiler im Estrich, machte wieder eine Messung und murmelte, dass es wohl an der Zuleitung vor dem Haus liegen müsse.

Nach etwa anderthalb Stunden hatte er dann herausgefunden, dass die Zuleitung über das Nachbarhaus verläuft und dass dort kürzlich die Wohnung von Herrn G. renoviert und dabei der Kabelanschluss verändert worden sei. Herr G. sei aber nicht zu Hause, sagte der Techniker, deshalb könne er nicht in die Wohnung und habe den Mangel nur provisorisch beheben können.

Er schraubte meine Kabelsteckdose wieder zu. Tatsächlich hatte ich jetzt wieder eine Verbindung zum Netz. "Aber die Sache ist noch nicht abgeschlossen", sagte der Techniker, "ich melde mich wieder."


Mossad