Gestern Dienstag Besuch der "Sony World 2008", einer Messe mit Sony-Produkten in einem Studio des TV-Produktionszentrums TPC in Zürich. Rund um zwei grosse Becken, in die eine Maschine - passend zur aktuellen Sony-Werbekampagne - Schaumwürste von der Decke fallen lässt, sind bekannte Consumer-Geräte wie die PlayStation zu sehen, aber auch professionelle, sonst unerreichbare Traumgeräte zum Anfassen: eine Videokamera für 14'526 Franken, ein 23-Zoll-Monitor für 37'970 Franken, ein Beamer für 59'000 Franken und viele mehr.

Ausserdem sind in einem Auditorium interessante, wenn auch ein bisschen oberflächliche Referate und Interviews zu hören: Der Schweizer Schauspieler Anatole Taubman, der als Bösewicht im kommenden Bond-Film kurz vor seinen 15 Minuten Ruhm steht, erzählt von seiner Rolle, wobei es allerdings jetzt eher den Eindruck macht, als ob er bloss den Sidekick des Bösewichts darstellen würde (wie auch immer: Im Film wird irgendetwas Lustiges mit seinem Toupet geschehen, das wissen wir jetzt schon). Martin Schilt, Projektleiter SF Spezial, berichtet von der Arbeit an der in High-Definition gedrehten Serie "Fernweh - Rund ums Mittelmeer" mit Mona Vetsch, aber gerade, als es besonders spannend zu werden verspricht, sagt er: "Vom Workflow verstehe ich leider gar nichts, dazu müssen sie nachher den Techniker fragen". Und der Auftritt von Alberto Venzago und Beat Lehnherr wird dem Titel "Shooting as an Independent Filmmaker" kaum gerecht, weil es sich eigentlich bloss um eine kurze Vorstellung von jüngeren Werken dieser beiden nicht ganz uneitlen Filmemacher handelt, ohne dass Grundsätzliches zur unabhängigen Filmproduktion auch nur ansatzweise zur Sprache kommt.

Trotzdem ist die Atmosphäre sehr angenehm, nicht zuletzt auch, weil dieses Jahr auf den medizintechnischen Geräten keine unappetitlichen Operationsvideos gezeigt werden - die "laparoskopische Ösophagusresektion", ein Eingriff an der Speiseröhre, der einem letztes Jahr in High-Definition zugemutet wurde, jagt mir jetzt noch kalte Schauer über den Rücken, wenn ich daran denke. Diesmal aber hält einen nichts Derartiges davon ab, sich wiederholt am reichhaltigen Buffet zu bedienen: Getränke, Häppchen und Kuchen gibt es gratis und bis zum Abwinken. Zum Abschluss des Besuchs erhält man als Geschenk - ebenfalls passend zum neuen Bond-Film - einen Martini-Shaker mit Sony-Aufschrift und zwei Gläser.

Heute gehen wir nochmals hin.